Welches Potenzial schlummert auf den städtischen Dächern?

Analyse der Dachflächen von städtischen Liegenschaften zum Aufbau von Photovoltaikanlagen

Ziel und Aufbau der Analyse

 

Ziel dieser Betrachtung ist es, die maximale Anzahl an Dachflächen zu ermitteln, auf denen wirtschaftlich interessante Photovoltaikanlagen entstehen können. Im Rahmen dieser Betrachtung wurden die Dachflächen von 37 städtischen Liegenschaften unter Berücksichtigung verschiedener Kriterien im Hinblick auf ihre Eignung zur Errichtung einer PV-Anlage bewertet (Grobanalyse). Die verbleibenden Dachflächen werden mit Hilfe des Solardachkatasters des Landkreises Emsland auf die jährliche Stromproduktion hin evaluiert (Feinanalyse). Für diese Dachflächen erfolgte im Nachgang eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung auf Grundlage einer Anlage zum Eigenverbrauch oder der Volleinspeisung.

Zeitpunkt der Analyse

Die Analyse wurde im Juni 2022 durchgeführt. Dementsprechend basieren die ermittelten Ergebnisse auf den zu der Zeit geltenden Rahmenbedingungen (Einspeisevergütung, Errichtungskosten, gesetzliche Vorgaben).

Wesentliche Ergebnisse

 

Im Rahmen der Grobanalyse wurden die 37 Dachflächen unter Berücksichtigung folgender Kriterien betrachtet:

  • PV Anlage vorhanden
  • Dachgeometrie
  • Verschattung
  • Denkmalgeschütztes Gebäude

Insgesamt konnten 18 der 37 Dachflächen als geeignet identifiziert werden.

 

In der Feinanalyse wurde betrachtet, welche solaren Potentiale an den jeweiligen Standorten zu erwarten sind. Die Potenziale wurden mit Hilfe des Solardachkatasters vom Landkreis Emsland ermittelt. Auf Grundlage der belegbaren Dachfläche wurde abgeleitet, welche jährlichen Gewinne zu erwarten sind. Als belegbare Dachflächen wurde eine maximale Belegung zu Grunde gelegt. In der Feinanalyse wurde weiterhin betrachtet, welche Art der Einspeisung gewählt wird und ob eine Speichertechnologie sinnvoll sein kann. Dazu wurde innerhalb des Berichts für jede geeignete Dachfläche ein kurzer Steckbrief erstellt.

Im Rahmen der Berechnung konnte für die 18 städtischen Gebäude ein Potenzial von 439,25 kWp Leistung ermittelt werden. Diese Leistung teilt sich auf neun Eigenverbrauchsanlagen und neun Direkteinspeiser auf. Das ermittelte Potenzial kann jedoch nur bei konsequenter Maximalbelegung der Dachflächen gehoben werden. Aus dieser Leistung kann die Stadt Haselünne bis zu 407.564 kWh Strom pro Jahr produzieren. Diese Stromproduktion führt dazu, dass pro Jahr 149 Tonnen an CO2 eingespart werden können.
Neben der gesamten Stromproduktion wird in einigen Gebäuden der Eigenbedarf an Strom, soweit es möglich ist, gedeckt. Dies Entspricht in Summe einer Strommenge von 49.462 kWh. Im Zuge der Betrachtung der benötigten Strommengen sind bei der Berechnung auch vereinzelt Speicher für die Liegenschaften eingeplant worden.

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung

Neben der Stromproduktion ist ein weiteres Bewertungskriterium für Photovoltaikanlagen die Wirtschaftlichkeit mittels Amortisationsrechnung. Dabei werden die Investitionskosten, die Einsparungen durch Eigenverbrauch, die Vergütung durch den Stromverkauf und die Amortisationszeit der Anlage gegenübergestellt. Als Startzeitpunkt der Betrachtung wird der 01. Januar 2023 gesetzt. Zu diesem Zeitpunkt sind die neuen Einspeisevergütungen aus dem Oster- und Sommerpaket der Bundesregierung wirksam. Des Weiteren betrachtet diese Auswertung auch die Strompreissteigerung ab dem 01. Januar 2023, die für die städtischen Strombezüge gelten werden. Durch die Einsparung und den Verkauf von Strom werden jährlich 58.445 € erwirtschaftet. Die gesamte Investition wird sich voraussichtlich nach 9,47 Jahren amortisieren.