Klimafolgeanpassungen im ländlichen Raum

Stärkung der Klimaresilienz Haselünner Wälder durch gezielten Waldumbau

Anlass zum Waldumbau

Die Stadt Haselünne ist Eigentümerin von rund 300 ha Waldflächen. In Zeiten des Klimawandels leidet auch der Wald unter den trockenen Sommermonaten. Darüber hinaus beeinträchtigen der Borkenkäfer und andere Schädlinge die Widerstandsfähigkeit des Forstbestand erheblich. Die Stadt Haselünne möchte ihre Wälder zukunftsfähig, nachhaltig und im Sinne des Naturschutzes umbauen und sich damit der Klimafolgenanpassung im ländlichen Raum stellen. Seit dem Jahr 2018 wurde in den städtischen Forsten eine deutliche Zunahme der Borkenkäferproblematik erfasst. Durch den Bezirksförster und einen beauftragten Waldläufer wurde ein erhebliches Waldsterben sowie eine exponentielle Zunahme der Borkenkäferpopulation beobachtet. Durch die Zunahme von Starkwetterereignissen mit bedeutenden Hitzeperioden und Starkregenereignissen wurde ein erhebliches Gefährdungspotential der städtischen Waldflächen ermittelt.

Ziel des Projektes

Ziel des Projektes ist es, ausgewählte Waldflächen innerhalb der nächsten Jahre für die zukünftigen Anforderungen, wie Verhinderung von Monokulturen, die Resilienz gegenüber Trockenheit und Schädlingen zu optimieren. Durch eine verbesserte eigene Wasserregulation wird die Absenkung des Grundwasserspiegels verhindert. Weiterhin will die Stadt Haselünne die Wälder als CO2-Senke fördern.

Analyse und Methodik

Um die städtischen Waldflächen erfolgreich umbauen zu können, hat die Stadt Haselünne für 197,67 ha durch einen Sachverständigen eine Standortkartierung erstellen lassen. Diese beschreibt die Boden- und Wasserverhältnisse in den Beständen und gibt Empfehlungen für das einzubringende Pflanzmaterial. Daraufhin wurde in Zusammenarbeit mit dem Bezirksförster, dem Forstamt Osnabrück und der Verwaltung ein Konzept ausgearbeitet, welches das Waldumwandlungsprogramm in einzelne Maßnahmenpakete aufgesplittet und entsprechend bewertet. Das Projekt ist über mehrere Jahre angelegt. Durch Beschlüsse aus dem Verwaltungsausschuss und Ausschuss für Bauwesen und Umwelt ist die Umsetzung gesichert

Umzusetzende Maßnahmen

Auf Grundlage der Standortkartierung wurde ein Maßnahmenkatalog für den Waldumbau festgelegt:

  • Umbau von Nadelholzbeständen zu standortgerechtem, heimischen Laubwald.
  • Entwicklung eines Waldsaums.
  • Dauerhafte, nachhaltige Bekämpfung von Neophyten.
  • Entwicklung und Anlage von Sonderbiotopen
  • Einzelstammweise, femelartige und reduzierte Nutzung mit erhöhtem Holzvorrat / mehrschichtiges Dauerwaldgefüge.
  • Kennzeichnung von Habitatbäumen.

Es wird von einem Umsetzungszeitraum von sieben bis zehn Jahren ausgegangen.